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Teneriffa: 1 Woche Wanderurlaub

Zeit: 11.10.2001 - 18.10.2001
Reiseveranstalter: TUI
Hotel: RIU Interpalace, 4 Sterne (Puerto De La Cruz)
Kosten: 1098 DM (inkl. Mietwagen Kat. C, 6 Tage)
Teilnehmer: Roland, Uwe, Thomas, Marco

Vorbereitung

Dieses Jahr sollte es mit einigen (entfernten) Kollegen auf die Kanaren gehen. Da Roland schon auf Lanzerote, Uwe schon auf La Palma war, und es Thomas egal war, haben wir uns für Teneriffa entschieden.

Unser Flieger ging um halb 5, nach einer durchzechten Nacht auf dem Frankfurter Flughafen. Alles lief glatt, keine schärferen Sicherheitskontrollen, kein Bombenalarm, keine Fugzeugentführung.

1. Tag: Ankunft im Morgengrauen

Etwa 3,5 Stunden später erreichten wir den Flughafen in Teneriffas Süden, dank Rückenwind ein bißchen eher als geplant. Mit dem Bus ging es weiter Richtung Norden nach Puerto de la Cruz. Der erste Eindruck war eine karge aber interessante Landschaft, im Hintergrund ein Gebirge und kurz vor der Hauptstadt Santa Cruz Stau auf der Autobahn.

Das Hotel machte einen einigermaßen noblen Eindruck und während wir auf unsere Zimmer warteten, konnten wir erst mal frühstücken. Ich war einigermaßen überrascht, da ich noch nie in einem 4-Sterne-Hotel war. Da gab es wirklich ein reichhaltiges Büffet mit verschiedenen Müslisorten, Brot- und Brötchensorten, Toast, Käseplatten, Gemüseplatten, Spiegel- und Rührei und Obst (Melonen, Kiwi, Grapefruit). Natürlich auch verschiedene Wurstsorten, aber darauf habe ich als Vegetarier nicht so geachtet. Ach ja, und Croissants, die wesentlich wohlschmeckender waren als das im Flugzeug. Und Kuchenstückchen und sonstige Nachspeisen. Apfelsaft, Orangensaft, Tomatensaft, Kaffee und Tee gab es auch. Allerdings war ich zu müde, den Teeautomaten richtig zu bedienen. Anstatt Teewasser kam Kaffee heraus, neben meiner Tasse.

In unseren Zimmern angekommen, legten wir uns erst mal ein paar Stunden schlafen.

Nüchtern betrachtet hätte ich von einem 4-Sterne-Hotel mehr erwartet, jedenfalls kein muffiges Zimmer mit feuchter Wand und recht lautem Straßenlärm. Es hat halt auch so seine Nachteile, in strategisch günstiger Position zum Pool und Speisesaal im Erdgeschoß zu wohnen.

Am späten Nachmittag haben wir uns dann Puerto de la Cruz näher angeschaut und sind die Treppen in das Zentrum hinuntergestiegen.

2. Tag: Zum Faro de Teno (Leuchtturm)

Nach einem ausgedehnten Frühstück nahmen wir den Mietwagen in Empfang und sind nach Icod de los Vinos gefahren, um den legendären "1000-jährigen" Drachenbaum zu besichtigen. Dort gab es auch ein Schmetterlingshaus mit den größten Schmetterlingen der Welt. Die saßen ziemlich unbweweglich da, so mußte ein Schild darauf hinweisen, daß sie leben.

Weiter gings an die Nordwestspitze der Insel zum Punta de Teno, wo es einen weiß-rot geringelten Leuchtturm gab, der aber abgesperrt war. Dort konnte man den Wellengang beobachten oder im Meer baden. Und raten, was für eine Insel am Horizont zu sehen war.

3. Tag: Wandern im Orotava-Tal

Heute wollten wir Wandern und sind in das Orotava-Tal gefahren. Da der Parkplatz bei La Caldera (ein zum Picknickplatz ausgebauter Krater) recht voll war, haben wir weiter unten geparkt. Dann ging's durch Kiefernwälder den Berg hinauf. Neben der Landschaft war auch der Nebel recht eindrucksvoll, der später den Berg hinaufstieg.

Den Gipfel haben wir aber nicht erreicht, wir sind vorher umgekehrt. Für die erste Wanderung sollte es reichen.

4. Tag: Weinprobe mit Boris

Morgens haben wir den Botánico (Botanischen Garten) von Puerto de la Cruz besichtigt. Dort gab es unzählige Pflanzen, z.B. Blumen, Palmen, usw.

Später sind wir nach El Sauzal zum Casa del Vino la Baranda (Weinmuseum) gefahren. Dort gab es Schautafeln zum Weinanbau auf Teneriffa. In der angeschlossene Probierstube haben wir eine Weinprobe gamacht, zu Mandeln, Käsestüchchen und einheimischen Feigen bekam jeder einen weißen und einen roten Wein. Dort sprach uns Boris an, ein etwa 50 jähriger Teneriffaner mit deutscher Vergangenheit und perfektem Deutsch. Er bot uns seinen Wein zum Vergleich an (waren es 1 oder 2 Runden?...) und erzählte leidenschaftlich von der unberührten Landschaft Teneriffas und gab uns Tips zu zwei Ausflügen, die wir in unserer beschränkten Zeit unbedingt machen sollten: Aufstieg auf den Guajara im Nationalpark Los Cañadas und Wanderung durch die Schluchten bei Los Silos. Homorvoll erzählte er, daß es uns passieren könnte, von einem 70 jährigen Schweizer überholt zu werden. Auch kulinarisch sollten wir nicht nur in den Touristenzentren essen, sondern richtig "teneriffanisch": in La Florida im Hotel Tranquilidad Kaninchenbraten oder in einem nahegelegenen Restaurant frischen Fisch.

Nach einem abschließenden Likör (Prost Boris! Zum Glück mußte ich nicht fahren und konnte die komplette Weinprobe genießen) hat Boris uns das nahegelegene Fischrestaurant gezeigt und uns mit dem Besitzer bekannt gemacht. Fisch wollten die meisten von uns aber nicht, vielleicht, weil es nur ein paar Reste waren, da Sonntags der Familientag der Teneriffaner ist, wo sie normalerweise nicht Essen gehen.

So sind wir erst mal weiter an die Küste gefahren und sind zum Meer gewandert.

5. Tag: Wanderung auf den Guajara

Wie von Boris empfohlen, machten wir uns auf zum Nationalpark Los Cañadas. Auf 2000m Höhe gab es eine recht bizarre Kraterlandschaft. Die Teide-Seilbahn war gerade außer Betrieb, trotzdem standen dort einige Autos. Wir stellten unser Auto am Hotel Parador National ab, direkt vor "unserem" Berg. Der war schon recht imposant anzusehen. Boris hatte erzählt, man könne einfach draufzulaufen und würde den Weg schon finden. Wir hielten uns aber erst mal an einen Reiseführer und nahmen den Berg von hinten.

Nach einigen Pausen und interessanten Ausblicken kamen wir oben an. Nur der Teide gegenüber war noch ein bißchen höher. Das Hotel am Fuß des Berges war jetzt mickrig anzusehen. Die Sonne schien recht hell, auch wenn vom Westen Regenwolken heranzuziehen drohten.

Eigentlich wollten wir einen anderen anderen Weg als Abstieg nutzen, der war aber so bröckelig, daß ein englisches Ehepaar mit Stöcken und ein profimäßiger Wanderer wieder umkehrten. Nur unser (wage)mutige Thomas wollte nachschauen, ob es da einen Weg gab. Als er nach einer halben Stunde noch nicht zurück war und auch Rufe unbeantwortet blieben, beschlossen wir, ohne ihn den ursprünglichen Weg zurückzugehen. Ein bißchen Schwund ist halt immer. So ganz den alten Weg haben wir aber doch nicht gefunden, es ging über einiges Geröll, so daß wir hinterher lauter Steine in unseren Schuhen hatten. Bis dahin konnten wir noch dem Profiwanderer folgen, dann ist er uns davongesaust...

Natürlich war Thomas nicht abgestürzt, sondern wartete schon seit einiger Zeit am Hotel auf uns.

Auf dem Rückweg fuhren wir nach La Florida zum Kaninchenbraten und spanisches Omelett essen.

Danach war mit einigen von uns nicht mehr viel los, sie haben die "Höhensonne" unterschätzt. Roland war gegrillt, er hatte sich vielleicht 20 Minuten auf seine Strandmatte in die Sonne gelegt. Thomas hatte leicht rote Beine und Uwe war dank T-Shirt mit V-Ausschnitt jetzt ein "Redneck". Und ich? Die Babycreme (Kindersonnenmilch aus dem ALDI mit Faktor 30) war zum Glück ausreichend. Die hatte sich schon auf Malta und Mallorca bewährt.

6. Tag: Stadtbesichtigung La Laguna

Wenn man was erleben will, muß man nach La Laguna fahren, am besten die ganze Nacht, hatten wir von Boris erfahren. Die Stadt selber war nicht so interessant, aber die Chichas...

Danach fuhren wir noch durch den Berufsverkehr zum Strand von Los Tersitas bei San Andrés. Dort gab es einen richtigen (aufgeschütteten) Sandstrand und das Meer lud zum Schwimmen ein. Die Badebucht war durch eine Mauer vom offenen Meer abgetrennt, so gab es kaum Wellen.

Abends waren wir im Zebra Maria in Puerto de la Cruz essen. Eigentlich waren wir jeden Abend Essen, aber hier aren wir zwei Mal.

7. Tag: Wanderung bei Los Silos

Von der Kirche aus sind wir zu einer Schlucht gewandert, zuerst durch Bananenplantagen, später wurde es steil. Das war eine recht schweißtreibende Angelegenheit in der schwülen Witterung, ohne richtigen Wind. Immer wieder mußten wir Pausen machen. Dafür war die Landschaft genial. Ein richtiger Urwald...

Wir kamen an den Barranco de las Cuevas Negras vorbei, den Aussteigerhütten bei den schwarzen Höhlen. Richtung Osten kamen wir in ein Dorf, wo es eine Telefonzelle und ein kleines Restaurant gab. Erstere brauchten wir natürlich nicht, letzteres um so mehr. Der Abstieg ging über eine recht serpentinenhafte Straße, bis die Socken qualmten.

Am späten Nachmittag wollten wir noch beim Leuchtturm schwimmen, es war aber so stürmisch, daß es meterhohe Wellen gab und sich niemand ins Wasser traute. Die Wellen waren aber grandios...

Abends waren wir noch in einem recht exklusiven Restaurant oberhalb vom Zebra Maria essen. Noch nie hatte ich so schmackhaft zubereitetes gegrilltes Gemüse gegessen!

8. Tag: Abreise

Morgens nach dem Frühstück ging es zurück zum Flughafen und wir flogen mit einem nagelneuen A3xx von Aero Lloid zurück nach Frankfurt. Der Pilot hieß Gänserich und eine Flugbegleiterin konnte sich nach geglückter Landung nicht verkneifen anzumerken: "Wer schon Gänserich heißt, der wird ja wohl fliegen können, gell?"


MV, 04.03.2006 20:51:46